Die Tupperware Brands Corporation hat am 22. Oktober 2024 in einer Mitteilung bekanntgegeben, dass sie mit einer Gruppe von Kreditgebern, darunter Stonehill Capital Management Partners und Alden Global Capital, eine grundlegende Vereinbarung getroffen hat. Demnach wird Tupperware unter dem neuen Namen „The New Tupperware Company“ als Start-up neu positioniert. Diese Umstrukturierung könnte auch erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Tochtergesellschaft, die Tupperware Deutschland GmbH, haben. Steht hier möglicherweise ein Insolvenzantrag bevor?
Überwindung alter Lasten: Neue Wege für die Traditionsmarke
Nach langwierigen Schwierigkeiten mit einer hohen Schuldenlast und einem veralteten Geschäftsmodell markiert diese Transaktion einen bedeutenden Neuanfang für die bekannte Marke. Der Fokus liegt auf einem umfassenden privaten Verkauf des geistigen Eigentums, das für die Entwicklung und den Vertrieb der Tupperware-Produkte erforderlich ist, sowie auf den Betriebsmitteln in den USA und internationalen Tochtergesellschaften. Ziel ist es, die Marke für die zukünftigen Anforderungen des Marktes zu wappnen.
Digitalisierung und Multi-Channel-Strategie
Bereits 2023 wurde Laurie Ann Goldman als neue CEO von Tupperware berufen. Sie sollte das Unternehmen modernisieren und die Strategie für unabhängige Verkaufsberater, Einzelhandel und Verbraucher neu gestalten. Die neue Ausrichtung setzt auf eine digitale und technologieorientierte Strategie, die die traditionellen Verkaufswege ergänzt und erweitert. Der Umbau soll Tupperware zukunftsfähig machen und den Vertrieb über verschiedene Kanäle, einschließlich E-Commerce, stärken.
Goldman betonte, dass Tupperware als Erfinder des Party-Verkaufsmodells in der Vergangenheit großen Erfolg hatte und das Unternehmen nun darauf abzielt, seine Innovationskraft mit einem modernen Ansatz neu zu beleben. Die Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Investoren wird als Chance gesehen, die Marke weiterzuentwickeln und ihr Wachstum zu fördern. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf den globalen Kernmärkten wie den USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, China, Korea, Indien und Malaysia. Danach soll die Expansion auf europäische und weitere asiatische Märkte folgen.
Fokus auf Unternehmertum und Nachhaltigkeit
„The New Tupperware Company“ möchte weiterhin auf ein breites Portfolio innovativer Produkte setzen, das Verbraucher schätzen. Die Unterstützung eines nachhaltigeren Lebensstils bleibt Teil der Unternehmensphilosophie. Der Vertrieb soll über bewährte Kanäle wie unabhängige Verkaufsberater und E-Commerce-Plattformen sowie Einzelhandelspartner in den Kernmärkten erfolgen.
Herausforderungen und Restrukturierung
Teil der Umstrukturierung ist auch die operative Abwicklung von Geschäftsbereichen außerhalb der globalen Kernmärkte, um finanzielle Verbindlichkeiten zu reduzieren. Dies ist ein schwieriger, aber notwendiger Schritt, um die Zukunft der Marke zu sichern. Veränderungen und Umstrukturierungen bringen Herausforderungen mit sich, sollen jedoch langfristig Stabilität und Wachstum ermöglichen.
Die geplante Transaktion, die voraussichtlich bis Ende Oktober 2024 abgeschlossen wird, steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das zuständige Konkursgericht sowie weiterer Bedingungen. Nach Abschluss wird das Unternehmen in Privatbesitz übergehen und von der Lender Group unterstützt.
Für die rechtliche, finanzielle und strategische Beratung von Tupperware sowie der Kreditgebergruppe wurden renommierte Berater engagiert, um den Transformationsprozess zu begleiten und sicherzustellen, dass die neue Ausrichtung erfolgreich umgesetzt wird.